
Die Endoskopische Kastration ist ein Anwendungsgebiet der Endoskopie. Sie kommt vor allem bei Hündinnen, aber auch in Ausnahmefällen bei Rüden zum Einsatz.
Endoskopische Kastration vs. Klassische Kastration bei der Hündin
Ob eine Hündin einen Vorteil durch die endoskopische Operationsvariante hat, hängt vor allem vom Gewicht und der Höhe des Brustkorbes ab.
Bei der klassischen Kastration wird die Bauchhöhle eröffnet und die Eierstöcke mitsamt der Gebärmutter werden durch diesen Schnitt vor verlagert und abgesetzt (=abgebunden und durchtrennt). Danach wird die Bauchdecke in mehreren Schichten wieder zugenäht.
Bei kleineren Hündinnen (in der Regel < 15 kg) ist der Bauchschnitt auch bei der klassischen Operationsmethode relativ klein, weshalb sich kein Vorteil für die Hündinnen durch die endoskopische Variante ergibt und diese somit auch nicht zur Anwendung kommt.
Wie funktioniert‘s ?
Bei der endoskopischen Operationsmethode werden drei kleine Schnitte gesetzt, durch welche eine Kamera und zwei Greif-Instrumente eingeführt werden. Die Eierstöcke werden dann direkt in der Bauchhöhle abgesetzt und durch eine der Öffnungen entfernt. Diese Operationsmethode ist vor allem bei größeren Hündinnen aufgrund der besseren Übersicht im Bauchraum und der deutlich kleineren Schnitte an der Bauchdecke ratsam.
Kastration bei Rüden
Bei Rüden ist im Normallfall kein Zugang über die Bauchhöhle notwendig, da die Hoden durch einen kleinen Hautschnitt im lnnenschenkelbereich entfernt werden können. In Ausnahmefällen kommt es aber entwicklungsbedingt dazu, dass sich nur ein Hoden oder gar kein Hoden im Hodensack befinden. In diesem Fall spricht man von ein- oder beidseitigem Kryptorchismus. Die Hoden, welche sich nicht im Hodensack befinden, sind dann entweder in der Leiste oder im Bauchraum vorzufinden. Im Fall, dass sich der Hoden im Bauchraum befindet, kann dieser endoskopisch entfernt werden.
Kastration / Sterilisation
Bei Katzen kommt die endoskopische Operationsmethode in der Regel nicht zum Einsatz. Entscheidend dafür ist, wie bei den Hündinnen, die Körpergröße.
Sterilisation ist nicht gleich Kastration
Sowohl weibliche als auch männliche Hunde und Katzen können entweder sterilisiert oder kastriert werden.
Bei der Kastration werden bei den weiblichen Tieren entweder die Eierstöcke allein, oder die Eierstöcke mitsamt der Gebärmutter entfernt, bei männlichen Tieren werden die Hoden entfernt.
Bei der Sterilisation werden entweder die Eileiter bei den weiblichen, oder die Samenstränge bei den männlichen Tieren abgebunden. Eierstöcke oder Hoden verbleiben somit im Körper und produzieren weiterhin Hormone.
Der große Vorteil dieser Art der Operation liegt darin, dass sie sehr schonend für Ihr Tier ist. Man nennt diese Art des Operierens auch „minimalinvasiv“. Der kleine Zugang für das Endoskop ist weniger schmerzhaft, heilt schneller und mit weniger Komplikationen als ein größerer Bauschnitt. Ihr Tier ist nach der Operation schneller wieder fit, benötigt weniger Schmerzmittel und kann das Leben an Ihrer Seite bald wieder in vollen Zügen genießen.
Haben Sie Interesse an einer minimalinvasiven endoskopischen Kastration für Ihr Tier? Rufen Sie uns an, wir beraten Sie gern!